Nach dem Treffen der Pastoren des Kreises Berlin-Brandenburg in Potsdam hatte ich ein Versöhnungstreffen und –essen mit meinem Freund, der mich am Samstag versetzt hatte. Er lud mich zum Essen ins Kanzlereck am Karlplatz ein. Dort nimmt man unter den wachsamen Augen aller Kanzler der Geschichte der BRD sein Essen ein. Die Galerie der hohen Männer und einen Frau verbreitet eine gewisse Strenge in diesem Etablissement. Aber andererseits hilft es einem zu verstehen, wo man ist. Das Kanzlereck ist nur einen Steinwurf von Parlament und Kanzerlamt entfernt, auf der anderen Spreeseite. Und so enttäuscht ich am Samstag war, umso zufriedener heute. Wir hatten eine richtig gute Zeit, gute Begegnung und Gespräche und das war sicherlich besser und tiefer als es am Samstag hätte werden können. Ende gut…alles gut.
Nachmittags konnte ich in einem persischen Kaffe meine Mails abrufen und Briefe schreiben. Es ist faszinierend, wie dicht und von morgens bis abends Kaffees, Restaurants, Geschäfte hier zur Verfügung stehen. Der Kakao für 2,-Euro war so einigermaßen der beste Kakao, den ich je in einem Kaffe genossen habe.
Und dann nach Falkensee am Abend. Die Gemeinde hatte eingeladen zu einem Vortrag von mir. Es war ein intensiver Abend mit einer lebendigen Diskussionsrunde. Ich habe mein Modell der „inkarnatorischen Herrschaft Gottes“ vorgestellt. Der Vortrag müsste bald auf deren Homepage als MP 3 downzuloaen sein. Mit diesem Modell beschreibe ich sowohl die Sendung Jesu als auch die seiner Gemeinde: nämlich in dieser Welt zu sein, mit allem Ernst und aller Hingabe – und zugleich nicht von der Welt zu sein, d.h.: die Herrschaft Gottes zu leben und zu verkünden, die gegen den Strich bürstet und ein Alternativmodell dieser Welt darstellt. Ich glaube, dass es keine Alternative zu dieser Polarität unseres Lebens gibt. Wunderbar ist zu merken, wie die Leute mitgehen, offen sind und diese Impulse aufnehmen.
Morgen früh muss ich bis Donnerstag abend Berlin verlassen für eine Tagung bei Göttingen. Deswegen gibt es eine kleine Pause.