Unter diesem Schlagwort finden gerade die Feierlichkeiten anlässlich des 20 Jahrestages des Mauerfalls statt. Die Kanzlerin hat vor allem über die Freiheit gesprochen. Lieder zur Freiheit wurden gesungen. Zugleich wird daran gedacht, dass vor 71 Jahren in demselben Deutschland mit der Reichsprogromnacht das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte geöffnet wurde.
Wir können an diesem 9. November immer nur beider Ereignisse gleichzeitig gedenken. Der erste 9. November war der Weg in die Unfreiheit, in den Tod, in den Hass und in blinde Zerstörung. Der zweite war wirklich der Weg in eine neue, freiere Zeit.
Wir sind aufgefordert, die Verantwortung weiter zu übernehmen. Das heißt: für Freiheit einzustehen. Und damit das nicht nur eine leere Worthülse bleibt: Diese Freiheit muss für Christen weltweit gelten und in allen Ländern angemahnt werden. Es ist für mich unerträglich zu sehen, dass in vielen Ländern Menschen deswegen mit ihrem Leben bedroht sind, nur weil sie sich Jesus Christus zuwenden. Zugleich muss sie hier in Deutschland jedem Menschen gelten, und ich sage als Christ bewusst: auch den Muslimen, die in unserem Land leben. Wie selbstverständlich auch Juden, Buddhisten oder anderen Religionsanhängern. Christus hat keine Gewaltherrschaft aufgerichtet, sondern sein Reich. Und das heißt auch, dass er niemanden mit Gewalt oder Drohungen gekommen ist, sondern mit seiner Liebe.
Als Bürger dieses Landes ist nur darauf zu achten, dass jeder, der Freiheit beansprucht, die Freiheit des Mitmenschen beachten muss. Die eigene Freiheit hat an der Freiheit des anderen ihre Grenze.