lernen zu fragen

„Jesus ist die Antwort – aber was war die Frage?“ so lautet der leicht spöttisch gemeinte Slogan, um allzu plakative Evangelisationsmethoden zu kritisieren. Ganz klar, das Evangelium spricht immer auch zu Fragen der Menschen. Das gebietet die Liebe zu ihnen. Gott selber sieht ja die Nöte und Bedürfnisse von uns Menschen. Und Verkündigung bemüht sich darum, diese Fragen von Gottes Wort her zu beantworten.

Aber es gibt auch dies: Menschen stellen die falschen Fragen!

„Die Juden fordern ein Zeichen und die Griechen fragen nach Weisheit, wir aber predigen den gekreuzigten Christus“ schreibt Paulus (1.Kor.1,22f). Die Fragen lauten: „Ist Jesus wirklich durch Wunder autorisiert?“ oder „Kann dieser Jesus die philosophischen Rätsel lösen, die wir bewegen?“. Es lohnt sich, diese Fragen zu bedenken und zu zeigen, was Jesus dazu zu sagen hat. Und Wunder hat er genug getan! Aber hier ist der Moment, an dem zu sagen ist: Gott gibt in Jesus eine andere Antwort, eine Antwort auf die entscheidende Frage, nämlich wie Sünder Frieden mit Gott finden. Wie? Durch Jesus Christus, der für die Sünder gestorben ist. Egal ob da jemand nach fragt. Das ist es, was Gott zu sagen hat.

Luther hatte gefragt: „Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?“ Obwohl Gott gnädig ist, konnte Luther ihn nicht als solchen erkennen. Deswegen fragte er danach. Die Frage leitete ihn in die richtige Richtung, so dass er in der Bibel selbst auf die Botschaft von der Gnade Gottes in Jesus Christus stieß. Papst Benedikt XVI hat während seines Deutschlandaufenthaltes diese Frage zu Recht unterstrichen. Es mag sein, dass keiner nach einem „gnädigen Gott“ fragt. Das ändert aber nichts an der bedeutungsvollen Antwort, dass in Christus die heilsame Gnade Gottes erschienen ist (Titus 2,11).

Die Jünger fragten Jesus, wann das Reich für Israel wieder aufgerichtet würde. Jesus beantwortete die Frage nicht, weil es niemandem gegeben sei, Zeit und Stunde zu wissen. Er sagte ihnen stattdessen die Antwort, die ihm wichtig war: Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und meine Zeugen sein, überall! Jesus gibt den Text vor.

Und schließlich der Text der Jahreslosung 2012. Paulus hatte um Heilung gebeten. Seine Not war groß. Gott tat daraufhin nichts! Paulus betete noch mal. Wieder keine Reaktion. Nach dem dritten Mal sagte Gott ihm (auf welche Weise auch immer): Lass dir an meiner Gnade genügen. Denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig (2.Kor. 12,9).

Gott hat Antworten. Sie überraschen und passen nicht immer zu unseren Fragen, Bedürfnissen und Meinungen – und sind doch alleine gut.

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